, Sedleger Hansjörg

Die Überfahrt

Wir segeln 210 Seemeilen nach Litauen

Am Morgen regnet es in Strömen. Schon die kurzen Wege zu Dusche und zum Bäcker lassen einen triefend nass werden. Am Nachmittag dreht der Wind wie vorhergesagt auf West. Obschon es immer noch schüttet was nur möglich ist legen wir ab und machen uns daran, die rund 210 Seemeilen nach Litauen abzusegeln.

Anfänglich ist das überhaupt kein Vergnügen. Nicht nur schüttet es von oben, auch Wind und Wellen sind gegen uns, das Boot krängt und stampft wild in den Wellen. Nach einer Weile dreht der Wind doch wieder auf West (so wie er im Hafen schien) aber die Wellen werden jetzt kabbelig da die alten hohen noch aus Osten kommen und gleichzeitig mit dem Westwind neue entstehen. Das Kochen des Abendessens und das Abwaschen danach geraten zur Akrobatikeinlage.

Am nächsten Morgen hat der Wind etwas abgenommen und die Sonne kommt zum Vorschein. So können wir die zweite Hälfte der Strecke bestes Schönwettersegeln geniessen. Im Morgengrauen nähern wir uns der Küste und um sieben Uhr Ortszeit (Uhr eine Stunde vorgestellt) sind wir rechtzeitig zum Frühstück im Hafen. Wir konnten fast die ganze Strecke segeln, nur für ein paar wenige Meilen haben wir den Motor angestellt.