, Sedleger Hansjörg

Ost-Törn - Sturm im Hafen

Schon beim Frühstück gibt's Aufregung

Seit Samstag Abend sind wir im Hafen von Hanko. Der Höhepunkt des Sturms ist schon lange für heute Dienstag angesagt und so kam es denn auch. Gestern war es sonnig und warm und es hatte immer noch mit Starkwind von guten fünf Windstärken. Die hatten wir auch schon am Sonntag. Am Montag Abend endete der Sonnentag abrupt mit einem Wolkenbruch. Danach war es merkwürdigerweise fast windstill. Das dauerte bis ca. fünf Uhr morgens und so konnten wir ruhig schlafen.

Dann, schon vor dem Aufstehen, ging's los. Der Sturm fuhr mit seinen ersten Böen ein und die Schiffe im Hafen begannen zu schaukeln. Noch bliess er uns auf den Bug, was das Schiff recht stabil liegen liess. Aber so langsam begann er auf Süd zu drehen, also gegen unsere Steuerbordseite. Und er verstärkte sich rasch auf über 35 Knoten in den Böen.

Als wir dann gemütlich beim Frühstück sassen rumpelte es plötzlich an der luvseitigen Bordwand. Das Ehepaar des Nachbarboots, das wir jetzt ganz nahe sahen, war noch in Schlafbekleidung auf dem Deck aktiv, trotz Kälte, Regen und Wind. Ihr Boot hatte seine Heckleine verloren und wurde nur noch durch unser Boot gehalten. Nach einer halben Stunde oder so konnte die beherzte junge Frau von der Marina (es scheint, dass hier vor allem Studenten mit Ferienjobs arbeiten) mit ihrem Schlauchboot eine neue Heckleine an die Boje legen und die Situation war gerettet. Unser Schiff liegt stabil und sicher und offenbar gab es keine Materialschäden.

Jetzt, am Nachmittag, bläst der Sturm unverändert. Ein übles Geschaukel auf dem Boot, selbst im Hafen. In der Nacht soll er abklingen und wir planen, morgen am späteren Vormittag unsere Reise durch die finnischen Schären zu beginnen. Wir nehmen an, dass die Gegend innerhalb der Schären windgeschützt und ruhiger sein wird und so sollten wir bequem segeln können obschon weiterhin eher kräftige Wind vorher gesagt werden. Mal sehen ob es wirklich so kommt.